Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Die HGA Stadt Graz feiert heuer ihr 50- jähriges Bestehen. Wir wollen im Rahmen der Mitgliederversammlung dieses Jubiläums etwas in den Mittelpunkt rücken.

Die Entstehung unsere Anlage im Zeitraffer

Im Jahre 1967 wurde der Stadt Graz und dem damaligen Bürgermeister Gustav Scherbaum ein 4,5 ha großes Grundstück (Klenert Gründe) im Süden von Graz zum Kauf angeboten. Schnell war die Idee geboren auf diesem Grundstück Musterkleingärten anzulegen, anders als die schon seit Jahren bestehenden Schrebergärten. Die Parzellen sollten größer sein und in erster Linie jungen Familien mit Kindern zum Zwecke der Erholung dienen.

Mit der Aufschließung bzw. Einteilung der Parzellen beauftragte Bürgermeister Scherbaum seinen persönlichen Wegbegleiter und Freund, Anderl Ferry, er war auch der Obmann des Fotoklubs Graz und der spätere erste Obmann der Kleingartenanlage.

Nach den Vorgaben des Bürgermeisters sollten die Parzellen individuell auf die Bedürfnisse jedes einzelnen ausgerichtet sein. Der Anbau von Gemüse wurde empfohlen, war jedoch nicht zwingend vorgesehen.

Nach einigen Tagen des Nachdenkens hat Obmann Ferry Anderl und mit ihm noch 9 weitere Mitglieder des Fotoklubs mit der Erschließung der Parzellen begonnen. Gleichzeitig wurde das Areal auf Antrag des Bürgermeisters vom Gemeinderat als Dauerkleingartenanlage umgewidmet.

Das angekaufte Areal endete damals an der vorderen Grenze des jetzigen Parkplatzes. Dieser war außerhalb des Areals, denn die Einfahrt in die Gartenanlage war damals nicht gestattet. Ebenso außerhalb der Anlage befand sich unser jetziges Vereinsheim. Das damalige Stallgebäude wurde von der Stadt Graz adaptiert. Unser Brunnen, der ausschließlich mit Grundwasser gespeist wurde, war schon vorhanden. Die Außenmauer war ein Relikt aus der Zeit, als im angrenzenden Areal eine Zweigstelle des Feldhofes, eine Einrichtung für behinderte Menschen, der jetzigen Sigmund Freud Klinik.

 

Der erste offizielle Name war „Messendorf Heimgarten“, erst mit dem Beitritt zum Landesverband wurde der Name auf „Heimgartenverein Stadt Graz“ geändert.

Das Proponentenkomitee entwarf eine Gartenordnung, die die Form, den Standort und die Größe der Gartenhäuser genau regelte.

Die Gartenordnung der HGA Stadt Graz war so detailgenau, dass das Amt der Steiermärkischen Landesregierung Jahre später große Teile der Verordnung übernahm und diese heute die Grundlagen für das Kleingartengesetz des Landes Steiermark bilden.

Die Gartenhäuser waren alle einheitlich, die Unterkellerung war gestattet. Der Hauptweg – heute Sonnenblumenstraße und der Parkplatz war mit einem Markadanbelag gefestigt.

 

1968 wurde der erste Vorstand gewählt und offiziell bei der Vereinsbehörde gemeldet.

Begonnen wurde mit 10 UnterpächterInnen. In der Folge kamen jährlich rund 5-8 neue ParzellenpächterInnen dazu. Zu Beginn der achtziger Jahre war die Heimgartenanlage voll besiedelt und das, obwohl die Anlage inzwischen wesentlich größer geworden ist.

1974 wurde nämlich der obere Teil des heutigen Parkplatzes von der Stadt dazu gekauft und ebenso für Kleingartenparzellen bereitgestellt. Diesen Umstand verdanken es wir, dass wir die einzige Heimgartenanlage innerhalb der Stadt Graz sind, die einen eigenen Parkplatz in der Anlage besitzen.

 

Bei der Eröffnung im Jahre 1968 durch den Bürgermeister Gustav Scherbaum sagte der erste Obmann der Heimgartenanlage Stadt Graz, Anderl Ferry, auszugsweise:

Ich bin sehr glücklich, dass die Verantwortlichen der Stadt Graz schon vor Jahren erkannt und den Beschluss gefasst haben, dass Erholungszentren in Form von kleinen Heimgärten für die Menschen dieser Stadt enorm wichtig sind. Wenn auch von der Stadt Graz beträchtliche Mittel zur Verfügung gestellt werden, müssen jedoch die ParzellenpächterInnen viel Arbeit und finanziellen Einsatz leisten, um diese Erholungsoasen zu schaffen und zu erhalten. Diese relativ hohe und notwendige Eigenfinanzierung ist ja auch ausschlaggebend, dass aus unserer

Anlage, die stolz den Namen der Stadt trägt, wirklich eine Musteranlage entstanden ist, die richtungsweisend für die Zukunft ist.

 

Unsere Anlage hat heute 107 Parzellen, 81 Parzellen mit einem Gartenhaus, 27 ohne Gartenhaus, durchschnittliche Größe einer Parzelle ca. 300 m2, Gesamtparzellenfläche ca. 35.030 m2, Gemeinschaftsfläche pro Parzelle ca. 51 m2, Gemeinschaftsfläche (Hauptweg, Stichwege, Parkplatz) ca. 5.470 m2, im Laufe der 50 Jahre wurden 5 Obmänner verbraucht, mit Abstand längst dienernder Obmann mit 16 Jahren war Herbert Simmer.

Gründungsmitglied Herr Helmut Friedrich hat heute noch einen Heimgarten in unserer Anlage, Jahrgang 1936 (82 Jahre), Herr und Frau Finding sind schon 41 Jahre in der Anlage glücklich Kovac, Rohatschek, Herr Kastner,

 

Heute liegt die Anlage mitten im Industriegebiet Messendorf und wird mit dem angrenzenden Heimgarten Messendorf wohl das einzige Stück Natur mit Sträuchern, Blumen und Gärten in diesem Gebiet sein.

Meine Damen und Herren, den wesentlich detaillierteren und ausführlicheren Bericht über die Entstehung unserer Anlage finden sie in unsere Festbroschüre.

 

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